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Das Zombie-Genre: 1969 durch Romeros Film-Klassiker „Night of the living Dead“ etabliert, erfreut sich seither uneingeschränkter Beliebtheit und erlebt in den letzten Jahren gar einen regelrechten Boom. Filme wie Zack Snyders Remake von „Dawn of the Dead“, die englische Comedy „Shaun of the Dead“, der mit politischen Spitzen gespickte „Zombies of Mass Destruction“ oder der norwegische Nazi-Zombie-Shocker „Dead Snow“ sorgten für frische Ideen und für Zombies, die alles andere als die lahmenden Fäulnis-Schleicher waren, die uns noch aus den Filmen der siebziger und achtziger Jahre in Erinnerung waren.
Umso erstaunlicher ist es, dass es bisher keinen reinrassigen Anime gab, der sich mit der Zombie-Thematik beschäftigte. Jetzt allerdings hat das Warten ein Ende, denn mit „Highschool of the Dead“ ist nun auch in Deutschland eine aktuelle japanische TV-Serie erschienen, die das Herz eines jeden Horror-Fans höher schlagen lässt.
„Highschool of the Dead“ ist eine 12-teilige Serie, die nicht lange fackelt und direkt in medias res geht. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine ganz normale japanische Highschool, deren Schüler sich mit den ganz normalen Problemen pubertierender Teenager konfrontiert sehen. Allen voran Takashi, der seiner Sandkastenliebe Rei nachtrauert, die zwar die gleiche Klasse wie er besucht, sich aber inzwischen in Takashis besten Freund Hisashi verliebt hat. Da hilft es auch nicht, dass die dralle Saya ein Auge auf ihn geworfen hat. Doch all dies verliert jäh an Bedeutung, als ein taumelnder Mann am Tor der Schule auftaucht, der vom Hausmeister für einen Obdachlosen gehalten wird und dementsprechend ruppig des Platzes verwiesen wird. Doch der vermeintliche Obdachlose entpuppt sich als Zombie und beißt zunächst den Hausmeister und gleich darauf eine Schülerin. Die Gebissenen werden ihrerseits zu Zombies und so dauert es nicht lange, bis bald die gesamte Highschool von Zombies bevölkert wird. Die noch nicht infizierten Schüler drängen dummerweise auf den Schulhof und laufen so den Zombies direkt in die Arme. Lediglich eine handvoll Schüler entscheidet sich für die andere Richtung und schlägt sich zum Dach des Gebäudes durch. Unter ihnen sind die Freunde Takashi und Hisashi, deren gemeinsame Freundin Rei, die resolute Saya, der dickliche Nerd Hirana, die sportliche Busujima und die üppige Krankenschwester Miss Shizuma. Gemeinsam versuchen sie nun zu ergründen, wodurch die Epidemie entstanden ist, was aus ihren Familien geworden ist und natürlich wie der Plage am besten zu begegnen ist. Dabei kommen der Gruppe besonders die sportlichen Fähigkeiten von Rei und Busujima zu Gute, die im Speerwerfen, beziehungsweise Kendo wahre Meister sind sowie die technischen Fertigkeiten von Hirana, der kurzerhand eine Nagelpistole zur Zombiekiller-Wumme umbaut. Diese Begabungen kommen alsbald in rasanten Action-Szenen zum Einsatz, die so furios, gewalttätig und zugleich kurzweilig sind, dass es eine wahre Freude ist, das Geschehen zu verfolgen. Als Ausgleich zum fortwährenden Blutregen geizt „Highschool of the Dead“ zu keiner Zeit mit den Reizen seiner weiblichen Protagonistinnen. Hochfliegende Schulmädchen-Röcke, Panty-Shots, gewaltige Brüste, die stets nachhaltig und übertrieben wippen wie in den bekannten „Dead or Alive“-Videogames und Kamerafahrten auf breitbeinig dasitzende Schulmädchen sind nur ein Teil dessen, was den geneigten Betrachter in der Serie erwartet. Nun könnte man natürlich den geistigen Anspruch der Reihe in Frage stellen, letztendlich aber handelt es sich bei „Highschool of the Dead“ um eine Zombie-Serie, deren handlungstechnischer Gehalt in den meisten Fällen ohnehin begrenzt ist. Verhaftet in ihrem Genre funktioniert die Serie allerdings hervorragend, sie ist zu keiner Zeit langweilig, liefert rasante Action, Sex, kommt mit einigen gar schrägen Charakteren daher und hält den Ausgang der Geschichte stets spannend. Alles in allem ist „Highschool of the Dead“ ein echter No-Brainer, eine Party-Granate, die durchaus als animierte Version von jüngsten Zombie-Hits wie „Zombieland“ oder „The Crazies“ anzusehen ist. Die Animationen aus dem Hause des renommierten Madhouse-Studios sind state-of-the-art, wunderschön anzusehen und beeindrucken teilweise mit computeranimierten Sequenzen, die die dynamische Action kongenial in Szene setzten.
Produktionsjahr: Japan 2010, Genre: Horror, Erotik, Studio: Madhouse, Episoden: 12 (a 25 Minuten), Anbieter: Nipponart, FSK: 18, Manga: Carlsen Comics