Dance in the Vampire Bund

„Twilight“ sucks! Darüber dürften sich echte Horror- und Vampir-Fans einig sein. Neue, blutrüstige und ursprüngliche Vampire braucht also das Land, und „Dance in the Vampire Bund“ liefert sie! Angesiedelt im modernen Tokio präsentiert der kultige Vampir-Epos einen turbulenten Mix aus heißen Vampir-Girls, brutaler Action, Monstern und Mutanten: „Underworld“ meets „So Finster die Nacht“!

Japan scheint vom amerikanischen Weichspülertrend der Marke „Twilight“ bisher verschont geblieben zu sein, und auch wenn es in „Dance in the Vampire Bund“ einen Handlungsstrang mit einer Love-Story gibt, so steht diese doch nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Im Fokus stehen vielmehr das Bedürfnis der Vampire, sich nicht länger verstecken zu müssen und somit der Wunsch, fortan einen eigenen Bezirk unweit von Tokio bevölkern zu wollen. Diese Forderung stellt zumindest ein kleines Mädchen, das sich der Menschheit als die Königin der Vampire vorstellt…

Alles beginnt mit einer mysteriösen Mordserie, die ganz Tokio in Angst und Schrecken versetzt. Die jeweiligen Opfer weisen dabei alle die gleichen Merkmale auf, zwei kleine Einstiche im Hals. Schnell wird das Gerücht geboren, dass es sich bei dem Mörder um einen Vampir handelt, doch die gibt es bekanntlich nicht. Oder etwa doch? Im Rahmen einer populären Talk-Show, die sich mit brisanten Inhalten beschäftigt, wird das Thema schließlich diskutiert. Eingeladen sind diverse Gäste, Professoren, Pop-Sternchen und Fachleute, die jedoch allesamt zur Erkenntnis kommen, dass es keine Blutsauger gibt. Dann jedoch tritt ein weiterer Gast auf den Plan, eine mit üppiger Oberweite ausgestattete Frau, die offensichtlich dem Gothic-Umfeld zuzuordnen ist und sich selbst als Vampir-Königin bezeichnet. Als Beweis für die Existenz von Vampiren präsentiert sie dem staunenden Publikum den abgetrennten Arm eines Blutsaugers und behauptet gar, dass der Arm eben jenem Killer gehört, den die Behörden verzweifelt suchen. Damit nicht genug, stellt sie die These auf, dass sich der Besitzer des Arms, also der Killer, im Publikum befindet. Und tatsächlich, einige Momente später springt einer der Anwesenden auf und outet sich als der Killer. Vor den Augen des Publikums verwandelt er sich in eine echsenartige Bestie wird jedoch kurz darauf von einem kleinen Mädchen, das sich unter den Zuschauern befindet,  auf eindrucksvolle Weise vernichtet wird.

Das unscheinbare Mädchen schließlich stellt sich als Mina Tepes, die wahre Königin der Vampire vor und begründet den Schritt, sich nach Jahrhunderte langer Existenz nun erstmals an die Öffentlichkeit zu wagen, damit, dass es nun an der Zeit sei, dem Bund der Vampire einen Ort zu bescheren, an dem sich Vampire aus aller Welt friedlich niederlassen können. Dieses Vorhaben stößt jedoch nicht überall auf Begeisterung. Zum einen stellt sich die japanische Regierung quer, weil sie Übergriffe der Vampire befürchtet, zum anderen gibt es rivalisierende Vampir-Clans, die gar nicht daran denken, das Vorhaben der Königin zu unterstützen. Und so muss denn Mina faire wie unfaire Mittel dazu einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen.

Bis es soweit ist, besucht sie eine herkömmliche Schule, wobei auch dies nicht ohne Hintergedanken geschieht, denn einer ihrer Mitschüler, der schüchterne Akira, der an Amnesie leidet und sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann, diente ihr einst als Beschützer, denn Akira ist kein Mensch, sondern ein Werwolf. Mit dieser Tatsache konfrontiert, beginnt er langsam, sich wieder an sein altes Leben zu erinnern. Schleierhaft ist ihm allerdings, welches Verhältnis er zu Mina hatte, die ihn trotz ihres kindlichen Körpers ständig sexuell zu provozieren scheint. Sehr zum Ärger von Akiras Freundin Yuki, der er ewige Treue geschworen hat.

Schon bald spitzen sich die Dinge zu: Auf Mina wird ein Anschlag verübt, ein Vampir-Clan versucht Akira auszuschalten und eine geheimnisvolle Fremde taucht auf, rettet das Leben des jungen Werwolfes und offenbart ihm, dass Mina nicht die ist, für die er sie hält.

„Dance in the Vampire Bund“ ist ein mitreißendes und kultiges Vampir-Spektakel, das sowohl Freunde der seichteren Unterhaltung, als auch Hardcore-Vampir-Fans, die „Hellsing“ und „Vampire Hunter D“ zu ihren Favoriten zählen, begeistern dürfte. Die Serie liefert einen vielfältigen Genre-Mix und kombiniert dabei Horror mit Erotik, Drama und Intrigen, verkommt jedoch zu keiner Zeit zum inhaltslosen Action-Einerlei. Ganz im Gegenteil, die Handlung bietet sich äußerst vielschichtig dar und präsentiert in jeder der 12 Episoden einen Cliffhanger, der den Betrachter bei Laune hält. Wer auf der Suche nach einem etwas anderen Vampir-Epos ist, wer auf blutrünstige, sexy Girls, Monster, Muttanten und blutige Action steht, der kommt an „Dance in the Vampire Bund“ nicht vorbei.

Kleine Anmerkung am Rande, die besonders Horror-Fans freuen wird: Die einzelnen Episoden tragen Titel, die an bekannte Horror-Filme wie „The Howling“, „Prom Night“ oder „From Dusk Till Dawn“ angelehnt sind. MM

Produktionsjahr: Japan 2010, Genre: Horror, Erotik, Action, Studio: Shaft, Episoden: 12 (a 25 Minuten), Anbieter: Nipponart, FSK: 18, Manga: Tokyopop